Erste Wohnbaugenossenschaften

In der Schweiz brachten die Eisenbahnergenossenschaften noch vor dem ersten Weltkrieg den entscheidenden Aufschwung des auf Selbsthilfe beruhenden Bau-, und Wohngenossenschaftswesens. In St. Gallen, wo die Wohnungsnot damals am grössten war, schlossen sich einige Eisenbahner zusammen. Ihre Absicht war es, sich auf genossenschaftlichem Weg selber aus der Wohnungsnot zu helfen.

Nach dem Krieg entwickelten sich die schon davor gegründeten Baugenossenschaften zu neuer Blüte. Die Entwicklung war jedoch von Kanton zu Kanton sehr verschieden. In den Städten Basel und Zürich fand der Baugenossenschaftsgedanke besonders fruchtbaren Boden.

Architektonische Gestaltungsmerkmale

Die Idee, im Gebiet zwischen Frauentalweg, Schweighofstrasse und Hegianwandweg eine Kolonie von preisgünstigen Einfamilienhäusern zu erstellen, stammt von den Architekten Gebrüder Bräm. Sie waren später auch die Bauherren der Hegi, die 1929 und 1930 erbaut wurde. Die Siedlung ist symmetrisch aufgebaut. Ein architektonisches Gestaltungsmerkmal mit hohem Wiedererkennungswert bilden die drei Torbogen, welche den Zugang zur Siedlung erschliessen. Der Kiesplatz im Zentrum der Siedlung dient den zahlreichen Treffen und Festen der Genossenschafter und Genossenschafterinnen, gleich daneben ist der Spielplatz für die Kinder. Besondere architektonische Gestaltungsmerkmale der Reiheneinfamilienhäuser sind die vorgestellten Windfänge vor den Hauseingängen und die Eckfenster, welche an den jeweiligen Enden der Häuserzeilen das Bild der Siedlung prägen.

Gründungsanlass

Die Durchführung des Projektes HG Schweighof war ursprünglich von der Baugenossenschaft Sihlfeld geplant. Ihr wurde im Mai 1928 von Stadt und Kanton bereits die finanzielle Unterstützung zugesagt. Doch bald darauf traten behördliche Vorschriften in Kraft, wonach Handwerker, die am Bau beteiligt sind, nicht zugleich auch Genossenschafter sein dürfen. Um das ausgearbeitete, in architektonischer und wirtschaftlicher Hinsicht durchaus gute Projekt dennoch seiner Verwirklichung zuzuführen, wurde unter der Leitung von Herrn Brunschweiler, dem späteren Präsidenten, eine neue, selbstständige Genossenschaft auf gemeinnütziger Basis gegründet. Diese konstituierte sich am 14. August 1928 mit acht Mitgliedern als Heimgenossenschaft Schweighof.

Die Leistung

Unter dem Namen Heimgenossenschaft Schweighof besteht seit dem 14. August 1928 eine Genossenschaft auf unbestimmte Dauer. Die Genossenschaft bezweckt die Beschaffung gesunder und günstiger Wohnungen und deren Vermietung an die Mitglieder. Die Genossenschaft ist gemeinnützig und verfolgt keinen Erwerbszweck, sie ist politisch und konfessionell neutral. Die HG Schweighof hat in den Jahren 1929 und 1930 insgesamt 69 Einfamilienhäuser erstellt. 66 Vier-Zimmer Häuser und drei Sechs-Zimmer Häuser.